Clubhuis Rugbyclub Waterland
Purmerend
Sportkomplex
Gemeinde Purmerend
‘Schade, dass es nur ein Traum ist.’
(Nachfolgend die Begründung als Motivation für die Ausschreibung.)
Ein Traum, könnte man sagen…wenn nicht die Tatsache wäre, dass das Budget in Kombination mit der vorgeschriebenen Oberfläche so knapp bemessen ist, dass kaum spezielle Elemente möglich sind. Das erforderte eine starke Rationalität. Die Strategie des Entwurfs bestand darin, zunächst die rationellste Anordnung des Raumes zu komponieren, in dem minimaler Verkehrsraum geschaffen wird. Dies bedeutet, dass die realisierbare Bruttofläche minimal sein kann. Danach muss diese Anordnung mit dem einfachsten konstruktiven Aufbau zusammenfallen. Ziel ist es, eine Raumkomposition zu schaffen, die ein angenehmes Interieur und ein markantes Objekt bietet. Es ist gelungen, diese rationalen Faktoren mit maximaler Geräumigkeit zu verbinden, indem der rot lackierte Kubus (mit Toiletten und Erste Hilfe) als ein separates Element in einem großen (ockerfarbenen) Raum platziert wurde. Dadurch sieht das Gebäude nicht nur sehr geräumig aus, sondern bietet von der Bar aus auch einen optimalen Überblick. Die langen Sichtachsen vom Tagungsraum bis zur Wand der Garderobe ergeben schöne Bilder und einen spannenden Wechsel von Raumerlebnissen. Genau wie bei der parallelen Sichtlinie vom Archivraum über die Kantine, hinter der Bar über den Bereich des Krafttrainings zur Garderobe. Es ist ein Vergnügen, so viele Möglichkeiten in diesem relativ kleinen Gebäude zu entdecken. Die resultierende Hauptmasse ist ebenfalls extrem einfach, aber spannend; zwei schmale Gebäude parallel zueinander. Das vordere Gebäude an der Seite der Sportplätze ist mit einer rauen Fassadenoptik ausgeführt, die an die gestapelten Steinmauern in der schottischen und englischen Landschaft erinnert. Diese Wände bildeten eine Quelle der Inspiration für das Äußere, ebenso wie die vielen englischen Bier- und Whiskey-Werbungen im Inneren. Die Giebel sind so gestaltet, dass sich das Gebäude als raues, langes und schmales Objekt auf dem glatten Rasen präsentiert. Eine große Öffnung in diesem Band bietet einen freien Blick über die Felder. Der großzügige Einbau von Doppeltüren macht das Engagement auf der Terrasse als Tribüne noch stärker. Das Gebäude auf dem grünen Halbmond besteht aus dem gleichen Material in einer speziellen grünen Farbe, die vom Halbmond inspiriert ist. Dadurch wird das Gebäude fast vollständig vom Grün des dahinter liegenden Hauses absorbiert. Die Ausführungen sind im Programm spezifisch festgelegt. Wir verstehen, dass dies wegen der möglichen qualitativen Mindestanforderungen sinnvoll ist, aber wir haben deshalb auf besonders ansprechende Ideen verzichtet, weil die Ausschreibung rechtlich gesehen Vorrang vor den vorgeschlagenen Materialien hat. Wir möchten das wirklich möglich machen und hoffen, dass eine offene Diskussion, in der der ungehemmte Einsatz von Materialien – aber natürlich sehr widerstandsfähig – einen stimmungsvolleren Innenraum schafft, in dem der Rugbyball auf dem Dach realisiert werden kann.
Und so dann doch – ein Traum.