Jacob Kliniek

Haarlem De Entree
Pflegehotel für 90 Patienten
CV023 – Ymere/Stiftung St. Jako

‘Ein Gebäude als Rehabilitationsinstrument’

Unter der strengen Leitung der Stadt Haarlem und der Aufsicht von Jos van Eldonk entstand am südlichen Hauptzugang von Haarlem ein völlig neuer „Eingang”. K+B entwarf für CV023 – Ymere ein Areal bestehend aus Häusern für AM-Einfamilienhäuser und einem Pflegehotel für St. Jacob. Charakteristisch für den städtischen Ausgangspunkt sind die geschlossenen Baukörper, in denen sich das Programm pro Block in größeren oder kleineren (Einzelhaus-)Volumina manifestieren soll.

‘Von innen nach außen’

Neue Klinik für Geriatrische Rehabilitations- und Genesung St. Jacob – Architektur des Gesundheitswesens im Wandel der Zeit
Die Nachfrage nach geriatrischer Betreuung hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Wir werden nicht nur älter, im Zusammenhang mit den konjunkturell bedingten Einschnitten, wird auch immer mehr darauf geachtet, wie und wo die Kosten in der Altenpflege gesenkt werden können. Die Gesundheitseinrichtungen sind gezwungen, nach Wegen zu suchen, wie diese Aufgaben gelöst werden können. Eine Möglichkeit, die Kosten für Rehabilitation und Genesung zu begrenzen, besteht darin, die Rehabilitation in einem so genannten „Pflegehotel” durchführen zu lassen. Nach einer Operation können sich die Patienten hier rehabilitieren und erholen und dann nach Hause gehen. Die Kosten für die Rehabilitation in einer solchen Einrichtung sind deutlich geringer als bei der Rehabilitation eines Patienten im Krankenhaus. Darüber hinaus liegt der Schwerpunkt in einem Pflegehotel mehr als in einer Krankenhausumgebung auf einem möglichst angenehmen Aufenthalt. Diese Innovation spart nicht nur Geld, sondern kommt auch dem Wohlbefinden des rehabilitierenden Patienten zugute.
Auch Haarlem ignoriert diesen Trend nicht. Vier Parteien haben sich zusammengeschlossen, um in Haarlem eine Rehabilitations- und Genesungsklinik zu errichten, die den heutigen Anforderungen gerecht wird. Nach intensiver Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Sint Jacob, dem auf Projekte im Gesundheitswesen spezialisierten Beratungsunternehmen CEAN, dem Architekturbüro Klous + Brandjes Architecten und der für die Gebietsentwicklung des Standortes zuständigen Entwicklungskombination 023 wurde im Oktober der erste Pfahl dieses Projektes auf der Ostseite der Stadt errichtet, einem Standort, der auch als „Eingang nach Haarlem” bekannt ist. Dem endgültigen Entwurf liegt ein sehr spezifischer Anforderungsplan zugrunde, der das Ergebnis einer reibungslosen Kommunikation zwischen diesen Parteien ist.

Von innen nach außen

War in der Vergangenheit die Quantität das wichtigste Leitmotiv bei der Gestaltung einer Pflegeeinrichtung, so ist heute die Qualität das Leitmotiv. Die Zielgruppe, Patienten über 65 Jahre, stellt spezifische Anforderungen an ein Gebäude. Die Gestaltung der Klinik in Haarlem erfolgte daher von innen nach außen, Ausgangspunkt der Gestaltung war immer der Patient. Der Architekt hat sowohl die Grenzen als auch die Möglichkeiten der Zielgruppe genau unter die Lupe genommen.
Cees Brandjes, Architekt von Klous + Brandjes: „Bei der Gestaltung der Rehabilitationsklinik St. Jakob stand die Sinneswahrnehmung im Mittelpunkt. Gemeinsam mit den anderen Parteien haben wir die menschliche Seite des Gebäudes untersucht. Die beteiligten Parteien haben klare Entscheidungen hinsichtlich der Gestaltung und des Einsatzes von Materialien getroffen. Ein Beispiel hierfür ist der Einbau der Fenster. Die Vorliebe für eine helle Umgebung ist ziemlich universell und nicht altersbedingt. Aber wenn der Blick des Nutzers möglicherweise eingeschränkt ist, kann ein Schattenwurf einer Wand als bedrohliches Loch erlebt werden. Dies muss daher vermieden werden. Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz von Materialien. Es ist viel angenehmer, ein „warmes” Holzgeländer anzufassen als zum Beispiel ein Metallgeländer.“

Maximale Unabhängigkeit


Das Gebäude ist so konzipiert, dass die Unabhängigkeit des genesenden Patienten maximiert wird. Im Hinblick auf die Gestaltung der Klinik wurden die Möglichkeiten des Patienten sorgfältig geprüft. So ist beispielsweise das Obergeschoss des vierstöckigen Gebäudes für die am wenigsten mobilen Patienten vorgesehen. Es gibt eine so genannte Genesungskarriere, in der der Patient immer weiter in das Gebäude hinabsteigt, je mobiler er wird. Die Patienten, die im Rehabilitationsprozess weit fortgeschritten sind, bleiben im zweiten Stock und sind aufgefordert, die breite Treppe so weit wie möglich anstelle des Aufzugs zu benutzen, um in die Lounges und Rehabilitationsbereiche im ersten Stock zu gelangen. Diese Lounges wiederum unterscheiden sich von der Atmosphäre, sodass der Patient herausgefordert wird, an verschiedene Orte zu kommen.
Durch die Arbeit mit Lounges, in denen die Patienten zu einem Zeitpunkt ihrer Wahl eine Mahlzeit einnehmen können, sind sie nicht mehr von den Zeitplänen der Einrichtung abhängig.
Der endgültige Entwurf ist eine gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten, die mit dem Bau der Rehabilitations- und Genesungsklinik Sint Jacob eine maßgeschneiderte und innovative Antwort auf die Anforderungen der heutigen geriatrischen Rehabilitationsversorgung geben.

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